Sonder-Newsletter 5/2011
Die Spirale
Blumen und Räucherstäbchen im Zentrum der Spirale
Am 20.7. fand auf dem neuen Schulgelände ein wichtiges Ritual statt: ein Hopi-Pfeilstein wurde vergraben. Vor einigen Monaten hatten wir bereits ein Sree-Yantram im Boden deponiert – eines der wichtigsten spirituellen Symbole Indiens.
Linda und die vier „Himmelsrichtungen
Die gesamte Schule nahm teil – 145 Kinder, 9 Lehrer/innen sowie die Crew auf dem neuen Schulgelände samt Bauarbeiter/innen, Linda – die das Ritual leitete – und ich. Vier Kinder der 7. Klasse verkörperten die den Himmelsrichtungen zugeordneten Elemente (Norden – Luft, Süden – Feuer, Osten – Erde, Westen – Wasser) und vergruben den Pfeilstein, der die energetische Verbindung des Geländes mit den Hopis symbolisiert; dieser bekannte Indianer-Stamm pflegt eine sehr gute Beziehung zur Mutter Erde. Anschließend sprachen Schulleiterin Sabitha, Projektmanager Horst Wagner und ich Gebete; als Höhepunkt wurde gesungen und getanzt, unter musikalischer Begleitung des Musikers Premananda.
Tanz und Gesang im Medizinrad
Das Zentrum der Spirale ist unser „Heiliges Zentrum“, unser „Tempel“. Die Spirale ist ein sehr wichtiges, ein zentrales Symbol. Wie bereits früher erwähnt, werden unsere Klassenräume in der Form einer Spirale angeordnet werden; jede Klasse wird ein eigenes achteckiges Häuschen erhalten, was unseren Kindern einen ungestörten Unterricht in engem Kontakt mit der Erde ermöglichen wird. Da wir eine Naturschule sind, ist unser Tempel die Erde. Wir haben analog der Medizinrad-Tradition einen Steinkreis um dieses Zentrum herum angelegt; für das Ritual wurde ein zweiter größerer Steinkreis angelegt.
Auch unser Hauptsponsor Professor Weyer bevorzugt das Symbol der Spirale. Dass sie auch von ihm favorisiert wird, scheint ein Indikator dafür zu sein, dass er für uns der „richtige“ Sponsor ist. In einem Dankesbrief an seine Angestellten für ein zu seinem 60. Geburtstag erstelltes Buch (mit vielen künstlerisch gestalteten Spiralen) schreibt er: „Und doch gibt es in wunderbarer Weise eine Form, die sich als roter, pardon, bunter Faden durch das Buch hindurch zieht: Die logarithmische Spirale. Eine wunderbare Form, voller Ästhetik, voller mathematischer Geheimnisse und ein wunderbares Symbol einer keimenden, sich entfaltenden Welt. Im Buch begegnet uns die logarithmische Spirale in immer neuen Variationen. Eine Welle von Spiralen. Wellen und Spiralen, das sind die Grundmuster, die mein Leben - und vermutlich das Leben selbst - zutiefst durchdringen… Bereits auf der Titelseite des Buches mit der Landkarte von Mudigubba findet sich die Spirale. Wir sehen schon den Baukörper einer neuen Schule. Innen die Schulräume der Anfänger, außen die Klassen derer, die in Kürze ins Leben entlassen werden. Eine Spirale öffnet sich immer, sie zeigt nach außen. Von uns weg.
Sie befreit von der Ichbezogenheit ihres singulären Zentrums.
Ich danke Ihnen herzlich für die Freude, die ein solches Buch bringt, und Ihre tatkräftige Unterstützung für Kinder weit weg von uns, am Ende der Spirale.“
Apropos: Unser spirituellen Rituale veranstalten wir, um von vornherein eine Wirbezogenheit des Zentrums der Spirale zu gewährleisten. Wir sind schließlich nicht nur eine Naturschule, sondern unsere Erziehung basiert auf menschlichen Werten; und das soll auch so bleiben. Menschliche Werte – kulturübergreifend – sind wesentlich für jede gute Erziehung. D. h. dass Service, Dienst, am Anderen und an der Menschheit im Mittelpunkt stehen soll. Nicht das kleine Ich, sondern das große Wir, soll gepflegt werden. Dass dieses Verständnis sich ausbreitet und immer mehr wächst, wird wiederum durch die Spirale symbolisiert.
Mit ganz herzlichen Grüßen!
Ihre Helga Shanti Fründt
Spendenkonto der Anahata Stiftung
für die Naturschule Mudigubba
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BLZ: 700 205 00
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